Montag, 11. November 2013

[Rezension] Björn Springorum: Herbstbringer


Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Baumhaus Taschenbuch)
Erschienen: 11. Oktober 2013
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3843210659
ISBN-13: 978-3843210652
Preis [D]: EUR 8,99
Preis [A]: EUR 9,30

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Die 15-jährige Emily weiß nicht, woher sie kommt, noch wer ihre Eltern sind. Sie wurde eines Nachts an einem Flussufer gefunden, vollkommen ausgekühlt und ohne Kleider. Seit diesem Vorfall lebt sie in einem Waisenhaus, doch eines Tages hat sie Glück und wird von einer tollen Familie adoptiert. Aber das idyllische Vorstadtleben ist nur von kurzer Dauer: Bald geschehen merkwürdige Dinge um sie herum. Was hat es mit dem frühen Herbst in diesem Jahr auf sich? Warum scheint der Herbstwind ihr etwas zuzuflüstern? Langsam kommt Emily dem Geheimnis um ihre Herkunft auf die Spur....und das ist etwas ganz anderes, als sie jemals gedacht hätte ...


Björn Springorum, geboren 1982 in der Hermann-Hesse-Stadt Calw, lebt in Stuttgart, ist neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit selbstständiger Kulturredakteur, liebt melancholische Musik fast so sehr wie Bücher, reist gerne und viel und hat mit großer Freude Englisch und Geschichte studiert. Er mag Worte. Sie machen ihn glücklich.

Hauptsächlich ausschlaggebend für den Kauf dieses Buches, waren wieder einmal das schöne Cover und der interessante Klappentext.
Das Cover ist in herbstlichen Orangetönen gehalten und mit Blättern und floralen Mustern verziert.
Außerdem ist ein Mädchen zu sehen, das mit dem Hintergrund zu verschmelzen scheint und aus dessen Haarspitzen kleine Blätter wachsen.
Der Titel des Buches lautet ja passenderweise dazu "Herbstbringer" und verspricht eine magische Geschichte, die perfekt in diese Jahreszeit passt!

Das Buch fängt auch wirklich sehr interessant an!
Es geht in der Geschichte um die junge Emily, die man nach einem Sturm nackt an einem Flussufer gefunden hat. In ihrer Nähe wurden nur alte vermoderte Holzstücke entdeckt, auf denen seltsame Worte stehen.
Keiner weiß, woher Emily gekommen sein könnte, denn niemand scheint sie zu vermissen und zu suchen.
Auch Emily selbst hat darauf keine Antwort, denn ihr fehlt jede Erinnerung an ihre Vergangenheit.
Deshalb lebt sie seitdem in einem Waisenhaus in der Nähe ihres Fundortes.
Sie macht trotz ihres jungen Alters einen sehr reifen und alten Eindruck, bleibt lieber für sich und liest.
Außerdem besitzt sie Wissen, das auf eine reiche Abstammung schließen lässt.
Ganz am Anfang des Buches wird Emily dann auch von einer sehr netten Familie adoptiert.
So beginnt dann die eigentliche Handlung des Buches, denn von nun an nimmt Emily's Geschichte einige Wendungen.

Auch wenn das Buch anfangs noch so interessant war, hat es mich ab ungefähr der Hälfte nicht mehr wirklich gefesselt.
Zu Beginn war es noch eine Fantasy-Geschichte voller Magie und Überraschungen, doch in der Mitte wurde es plötzlich zu einer Vampirgeschichte, die für mich nach und nach ihren Reiz verlor.
Welche Rolle Emily genau spielt bei den Vampiren möchte ich an dieser Stelle nicht näher erläutern, um potenziellen Lesern nicht den Spaß zu verderben.
Fakt ist, dass sich die Geschichte mit dem Auftauchen der Vampire in eine Richtung entwickelte, die mir persönlich einfach nicht gefallen hat.
Es war nur noch die Rede von jahrhundertelangem Krieg zwischen den Vampiren, Verrat und Gejammer über Vampirseelen.
Für mich waren diese Erklärungen nach dem ganzen Herbstbringer-Getue einfach zu plump und wenig überzeugend.
Wobei ich dem Autor nicht absprechen will, dass er es auch im Vampirteil geschafft hat, einige überraschende Wendungen einzubauen.

Der Schreibstil war für meinen Geschmack etwas zu düster gehalten, was auch kein Wunder ist, denn im zweiten Teil des Buches spielt sich die meiste Handlung auf Friedhöfen, im Londoner Untergrund oder in einem verlassenen maroden Haus ab.
Doch auch im ersten Teil macht sich bereits eine düstere Grundstimmung bemerkbar, was wohl ein Hinweis auf Emily's Vergangenheit sein soll.
Ich hätte mir, zumindest in einzelnen Szenen, weniger trübsinnige Beschreibungen gewünscht, denn auch wenn der Herbst nass und kalt ist, gibt es doch auch positive Seiten, die man hervorheben könnte.
Es gibt ja auch schöne und sonnige Herbsttage....

Das Ende lässt den Leser auch höchst unbefriedigt zurück. Emily hat zwar einen Kampf bestanden, aber es ist noch jede Menge Raum für Spekulationen da und es gibt auch nicht gerade wenige Fragen zum Schluss.
Dieses offene Ende lässt vermuten, dass der Autor eventuell eine Fortsetzung geplant hat.

Das Buch hat schön und interessant angefangen, konnte aber ab der Hälfte nicht mehr meinen Erwartungen standhalten und hat dann immer mehr seinen Reiz für mich verloren.
Vielleicht war es auch einfach die Enttäuschung, weil es laut Klappentext nicht ersichtlich war, dass es sich um eine Vampirgeschichte handelt. Somit konnten meine Erwartungen an das Buch natürlicherweise letztendlich auch nicht erfüllt werden.
Eigentlich lese ich zwar auch gerne Vampirgeschichten, diese war jedoch nicht mein Fall.
3 Monster

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