Sonntag, 22. September 2013

[Rezension] Kristen Simmons: Artikel 5

Broschiert: 432 Seiten
Verlag: ivi
Erschienen: 16. April 2013
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492702864
ISBN-13: 978-3492702867
Originaltitel: Article 5
Preis [D]: EUR 16,99
Preis [A]: EUR 17,50

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Ich danke folgendem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars:


Wer nach Einbruch der Dämmerung sein Haus verlässt, Bücher liest oder uneheliche Kinder zeugt, wird im Amerika der Zukunft hart bestraft. Denn die Moralmiliz versklavt mit ihren totalitären Gesetzen die Bürger der vereinigten Staaten.
Die 17-jährige Ember hat deshalb ein Leben in Deckung gewählt - doch trotz aller Schutzmaßnahmen wird plötzlich ihre Mutter verhaftet. Sie hat gegen Artikel 5 der Moralstatuten verstoßen, weil sie nicht mit Embers Vater verheiratet war.
In einer Besserungsanstalt für Mädchen wehrt sich Ember gegen Hass, Gewalt und fanatische Moralisten. Und sie muss ihre Mutter retten - doch dazu braucht sie ausgerechnet die Hilfe des Soldaten, der sie verhaftet hat: ihre große Liebe Chase....


Kristen Simmons lebt in Tampa, Florida. Sie studierte Psychologie und Sozialarbeit an der University of Nevada und arbeitet heute als Psychotherapeutin mit Traumapatienten und Missbrauchsopfern. Mit "Artikel 5" gelang Kristen Simmons ein beeindruckedes Debüt, dessen Geschichte in "Gesetz der Rache" fortgesetzt wird. 

An diesem Buch fällt einem zuallererst das Cover auf.
Es ist in sehr dunklen Farben gehalten, was ein beklemmendes und drückendes Gefühl beim Betrachter auslöst. Zu dieser Stimmung trägt auch noch das abgebildete Mädchen bei! Sie hat ihre Hand erhoben und es sieht aus, als würde sie diese gegen eine Glasscheibe drücken. Sie ist gefangen und sieht etwas hoffnungslos aus, aber gleichzeitig spiegelt sich auch etwas Trotz oder Widerstand in ihren Augen.
Ich finde, dass das Cover sehr gut zur Handlung passt, mit der die Autorin den Leser konfrontiert!

Nach einem verheerenden Krieg ist das Amerika, wie wir es einst kannten, komplett verschwunden.
Stattdessen ist aus den Trümmern ein totalitärer Staat entstanden, in dem Unterdrückung und Gewalt herrschen.
Jeder Bürger, egal ob Mann, Frau oder Kind, lebt in ständiger Angst, denn von der Regierung wurden die Moralstatuten aufgestellt und wer dagegen verstößt, muss mit dem Schlimmsten rechnen.
Die neuen Gesetzte sind grausam und menschenverachtend und dienen den Regierungsbeamten nur dazu, Angst und Schrecken zu verbreiten, damit sie in ihrer Machtposition gestärkt sind.
Das Volk ist in verschiedene Gruppen geteilt: die Gesetzestreuen, die jeden verraten, der gegen die Statuten verstoßt, die Ahnungslosen, die nicht wissen, was sich hinter verschlossenen Türen abspielt und die Rebellen, die gegen die Moralmiliz vorgehen will.

Ember gehört zu Beginn der Handlung eher zur Gruppe der Ahnungslosen. Sie weiß zwar, dass die Moralstatuten unsinnig sind, aber sie hält sich an die Regeln, um nicht unangenehm aufzufallen.
Erst nach der Verhaftung ihrer Mutter und ihre eigene Einweisung in eine Resozialisierungsanstalt, werden ihr die Augen geöffnet.
Sie erkennt, wie korrupt und verdorben der Staat ist und was wirklich mit den vielen Vermissten geschieht.

Zum ersten Mal regt sich ein rebellischer Funken in ihr und sie möchte sich gegen den Staat auflehnen.
Doch sie geht die Sache viel zu naiv an, denn erst spät merkt sie, dass man in dieser Welt voller Unterdrückung und Diktatur eigentlich niemandem vertrauen darf, wenn einem das eigene Leben etwas bedeutet.

Die Handlung wurde aus der Perspektive Embers geschrieben und auch wenn der Schreibstil der Autorin sehr angenehm und flüssig zu lesen war, fiel es mir schwer, mich in Ember hineinzuversetzen.
Das mag vielleicht daran liegen, dass ich nicht immer Embers Meinung war und manche ihrer Schritte und Gedanken nicht ganz nachvollziehen konnte.
Das war aber auch der einzige Punkt, den ich am Buch bemängeln kann!

Die Handlung war durchgehend spannend und geprägt von Embers Flucht, bei der ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt werden.
Auch die Charaktere machen alle eine sinnvolle Entwicklung durch und ich muss sagen, dass mir Ember am Ende des Buches viel sympathischer ist als am Anfang. Vielleicht liegt es daran, dass sie endlich angefangen hat, für sich selbst einzustehen und zu kämpfen.

Genau deshalb bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung "Gesetz der Rache" und wie die Autorin den Faden aufnimmt und die Handlung aus dem ersten Band weiterspinnt.

"Artikel 5" ist eine wirklich gelungene Dystopie und zeigt eine Welt, die man sich nicht in der Realität vorstellen mag!
Man fiebert mit den Charakteren mit und hofft, dass diese grausame Welt keinen Bestand haben wird.
Punkteabzug gibt es nur, weil ich mich nicht wirklich von Anfang an in den Hauptcharakter hineinversetzen konnte.
Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, auf den ich zum Glück nicht mehr so lange warten muss!


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